Das Oasentreffen

Sie kamen in der „Oase der Vier Palmen“ an. Der Pascha mit Bantha und Connor mit Rosa. Rosa sah sich staunend um, jede Menge Menschen bevölkerten die Wege der Oase. Gemeinsam gingen sie durch die Menschenmassen hindurch, blieben hier und da stehen um zu grüßen und sich ein paar Momente zu unterhalten. Rosa erkannte den Emir, der vor ein paar Händen in Klima war und zum Oasentreffen lud. Er zeigte ihnen den Weg zum Zelt, in dem die Gesandtschaft von Klima für die Zeit ihres Aufenthaltes unterkommen sollte. Rosa lud das wenige Gepäck ab, für 3 Tage brauchten sie nicht viel.
Ihr Herr unterhielt sich mit allerhand Menschen, die Rosa nicht kannte. Es schiene alles Freunde oder gute Bekannte ihres Herrn zu sein. Rosa war überwältigt von der Pracht der Oase, die festlich für das Oasentreffen geschmückt war. Überall hingen Wimpelketten und Lampions, die die Oase in ein weiches Licht tauchten.

Rosa’s Herr und der Pascha nahmen Platz und eine junge Freie gesellte sich zu ihnen.

Rosa’s Herr stellte sie als Lady Julia vor, sie war kurzzeitig Parfumhändlerin in Hochburg, verließ aber kurz nach Rosa’s Herrn die Stadt und lebte nun in der „Oase der Vier Palmen“. Rosa lauschte der Unterhaltung und sah sich derweil um. Sie nahm fast nicht wahr, dass ihr Herr sie auf Parfum ansprach, sie fragte, ob es nicht etwas für sie sein könnte. Rosa wollte gerade etwas sagen, als der Emir zu der Gesellschaft trat und sich nach dem Befinden aller erkundigte und fragte, ob mit dem Zelt soweit auch alles in Ordnung sei. Sie unterhielten sich kurz über eine seltsame Oase, die „Oase der Geheimnisse“. Es sei ein rätselhafter Ort, nie wäre auch nur eine Menschenseele zu sehen, auch Briefe blieben unbeantwortet.

Nach kurzer Zeit erhob sich der Emir und bat den Pascha mit in den Palast. Die Zeremonie, bei der die Regenten der Oasen mit ihrer Unterschrift das Taharibündnis bekräftigen, sollte nun beginnen. Alles strömte in den Palast und suchte sich seinen Platz. Der Pascha nahm in der Mitte des Saales an einem runden Tisch Platz, so wie auch der Emir und der Pascha der „Oase der 100 Steine“. Rosa und Nalenie knieten bei ihrem Herrn, Rosa vor ihm an seinem linken Bein und Nalenie hinter ihm. Bantha kniete an der anderen Seite des Saales in der Nähe des Paschas.
Als alle versammelt waren, stand der Emir auf und hob beschwichtigend die Hände. Er wartete, bis das Raunen der Menge verstummte und begann mit seiner Rede.

„Als Emir der Vier Palmen freue ich mich über unsere Gäste aus Klima und von den 100 Steinen und begrüße Euch ganz herzlich zum 2. Taharitreffen. Ich begrüße besonders Chris, Pascha von Klima und Dia, Pascha der 100 Steine. Es ist mir eine Ehre Euch zu Gast zu haben. Damit ihr nicht nur Gäste sondern auch Gastgeber sein könnt, zu manchem guten Gespräch habt ihr eure Zelte und Lagerfeuer. Offenbar sind die Gäste von den Arani mit ihrem Pascha Tom und von den Raviri mit ihrem Scheich Reno noch auf der Reise, trotzdem beginnen wir um es möglichst bald gemütlich zu haben. Der offizielle Anlass ist unkompliziert: Ich erinnere an letztes Jahr, damals war noch die Stadt Tor dabei. Wir fanden uns zusammen um einen Verteidigungsbund zu schließen. Wir mögen unsere Unterschiede haben, wir mögen Kavar sein oder Aretai oder anderen Stämmen angehören, aber wir sind die Bewohner der Tahari. Und wir werden niemandem von außen erlauben, UNSERE TAHARI zu bedrohen! Darum sind wir zum Einen zusammen um diesen Bund zu bekräftigen und zum Anderen wollen wir in diesen Tagen miteinander feiern, miteinander einige kleine und lustige Spiele genießen, ihr findet davon eine Reihe um den Platz herum. Wir freuen uns darauf unseren Gästen morgen Nachmittag in einer Führung unseren Zoo zu zeigen. Ihr seid herzlich eingeladen auch das Planetarium zu besichtigen. Und morgen wird es drei epochale Wettbewerbe geben: um 18.30 Uhr (Der Einfachheit halber in irdischer Zeit) laden wir alle Kajirae zu einem Sackhüpfrennen ein. Um 19.15 Uhr ist ein Kaiilawettrennen geplant vom Amphitheater aus. Und um 20 Uhr beginnt im Amphitheater das Schwertturnier. Die Zooführung wird vor dem ganzen Programm am späteren Nachmittag sein. Am Sontag ab 20.15 Uhr werden Gauklerinnen uns unterhalten und den Abschied der Delegationen verschönen. Ich denke also, es gibt viel zu erleben und vor allem: Wir lernen einander kennen! Darum bleibt nicht unter Euch – die eigenen Freunde seht ihr ja zuhause. Nun aber will ich – um das Gerede nicht endlos auszudehnen – als Emir der Vier Palmen Namens unserer Oase erklären und unterschreiben: Wir stehen zum Tahari-Bund, wir werden die Tahari mit Euch gegen jeden fremden Angriff schützen und verteidigen! Ta Sardar Gor!“

Alle Augen ruhend während des Vortrages auf dem Emir. Er unterschrieb die Erklärung und schob sie zum Pascha von Klima, der sie kurz überflog und ebenfalls unterzeichnete. Er erhebt ebenfalls sein Wort und versichert, dass Klima mit all seiner Kraft gegen alle Feinde die Tahari verteidigen wird. Bevor er sich wieder setzt, schiebt er das Dokument zum Pascha der Oase der 100 Steine. Auch dieser erhebt sich und studiert den Vertrag, bevor er seine Unterschrift darunter setzt.

Ein Raunen geht durch die Menge und der Emir dankt den beiden Regenten. Da der offizielle Teil nun beendet ist, bittet er alle Gäste wieder vor den Palast um den vielen Vergnügungen nachzugehen. Die Gesandtschaft von Klima begibt sich zunächst zu ihrem Zelt, wo sich die Herren auf die weichen Kissen fallen lassen. Rosa fragt sogleich, ob sie ihrem Herrn etwas Gutes tun könnte und er schickte sie nach Essen und Trinken. Bantha raunte ihr zu, dass sie bereits etwas vorbereitet hatte und dass es alles im Zelt bereit stünde, Kalana und Wasser, ein paar Säfte und reichlich Bosk mit Sul und Brot. Auch der Pascha hatte Hunger und Durst und so huschten beide Mädchen ins Zelt um etwas für die Herren zu holen.

Inzwischen hatte sich auch wieder Lady Julia zu den Herren gesellt. Rosa trat aus dem Zelt und stellte den Teller mit dem Mahl in Reichweite ihres Herrn. Der Kelch mit dem Kalana stand auf ihren Knien. Als sie das Nicken sah, begann sie mit ihrem anmutigen Serv. Als sie ihm den Kelch reicht, raunt sie leise: „Ich habe mir erlaubt dir einen Kalana zu bereiten mein Herr, ich hoffe er wird dir munden und die Strapazen der Reise vergessen machen. Für deinen Hunger habe ich auch gesorgt mein Herr, Boskbraten mit Suls, lasse es dir schmecken.“ Rosa huscht dann zur Herrin und bedient auch sie. Mit einem Schmunzeln nimmt sie deren Bestellung entgegen: Tee mit einem Löffel Zucker, rechtsgerührt und ohne milch. Sie wiederholt es für sich im Geiste und ihr Herr meint mit einem Grinsen im Gesicht: „Und Rosa, ohne Blasen!“ Rosa muss nun herzhaft lachen und verschwindet schnell im Zelt. Die Tatrix von Hochburg bestellte so immer ihr Getränk aus halb Larmasaft und halb Wasser.
Sie bereitet schmunzelnd den Tee zu und lässt ein paar Teeblätter in einen mit Rep ausgeschlagenen Becher rieseln. So wie die Herrin es wünschte, rührt Rosa den Tee rechts herum und gibt ein wenig Zucker hinzu.
Nachdem sie die Herrin versorgt hat, huscht Rosa leise zurück zu ihrem Herrn, vielleicht gibt er ihr ja etwas von dem herrlich duftenden Braten ab. Sie muss nicht lange warten, ihr Herr hält ihr etwas von dem leckeren Braten an die Lippen und Rosa nimmt es dankend aus seinen Fingern.

Der Emir gesellt sich zu ihnen und Rosa’s Herr bedeutet ihr mit einem Nicken, dass sie sich um ihn kümmern soll. Sie huscht zu ihm und fragt leise nach seinen Wünschen. Er lehnt dankend ab, seine Kajira versorgt ihn bereits. Als ein weiterer Herr sich dazu gesellt, kniet Rosa gleich neben ihm und sie sieht den zufriedenen Gesichtsausdruck auf dem Gesicht ihres Herrn. Rosa liebt es sich um die Herrschaften zu kümmern. So verfliegt der Abend im Nu. Zu später Stunde wird sie ins Zelt geschickt um die Felle für ihren Herrn zu richten. Erschöpft und müde schmiegt sie sich an ihn und verfällt beinahe sofort in einen tiefen Schlaf.

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